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Philip Larkin François de La Rochefoucauld
Marie Sophie von La Roche
bild des autors/der autorin
  • Geboren: 6. Dezember 1730 in Kaufbeuren (Deutschland)
  • Gestorben: 18. Februar 1807 in Offenbach (Deutschland)

Erste Herausgeberin der Frauenzeitschrift Pomona für Teutschlands Töchter. Großmutter von Bettina von Arnim und Clemens von Brentano. Ihr erster Roman war der erste deutschsprachige Roman einer Frau, der sich auch noch als Erfolg herausstellte.

Johann Wolfgang von Goethe schrieb über sie im dreizehnten Buch von Dichtung und Wahrheit:

Wer die Gesinnungen und die Denkweise der Frau von la Roche kennt – und sie ist durch ein langes Leben und viele Schriften einem jeden Deutschen ehrwürdig bekannt geworden – der möchte vielleicht vermuten, dass hieraus ein häusliches Missverhältnis hätte entstehen müssen. Aber keineswegs! Sie war die wunderbarste Frau, und ich wüsste ihr keine andre zu vergleichen. Schlank und zart gebaut, eher groß als klein, hatte sie bis in ihre höheren Jahre eine gewisse Eleganz der Gestalt sowohl als des Betragens zu erhalten gewusst, die zwischen dem Benehmen einer Edeldame und einer würdigen bürgerlichen Frau gar anmutig schwebte. Im Anzug war sie sich mehrere Jahre gleich geblieben. Ein nettes Flügelhäubchen stand dem kleinen Kopf und dem feinen Gesicht gar wohl, und die braune oder graue Kleidung gab ihrer Gegenwart Ruhe und Würde. Sie sprach gut und wusste dem, was sie sagte, durch Empfindung immer Bedeutung zu geben. Ihr Betragen war gegen jedermann vollkommen gleich. Allein durch dieses alles ist noch nicht das Eigenste ihres Wesens ausgesprochen; es zu bezeichnen ist schwer. Sie schien an allem teilzunehmen, aber im Grunde wirkte nichts auf sie. Sie war mild gegen alles und konnte alles dulden, ohne zu leiden; den Scherz ihres Mannes, die Zärtlichkeit ihrer Freunde, die Anmut ihrer Kinder, alles erwiderte sie auf gleiche Weise, und so blieb sie immer sie selbst, ohne dass ihr in der Welt durch Gutes und Böses oder in der Literatur durch Vortreffliches und Schwaches wäre beizukommen gewesen. Dieser Sinnesart verdankt sie ihre Selbstständigkeit bis in ein hohes Alter, bei manchen traurigen, ja, kümmerlichen Schicksalen. Doch um nicht ungerecht zu sein, muss ich erwähnen, dass ihre beiden Söhne, damals Kinder von blendender Schönheit, ihr manchmal einen Ausdruck ablockten, der sich von demjenigen unterschied, dessen sie sich zum täglichen Gebrauch bediente.

Werke
1771 [rom] Geschichte des Fräuleins von Sternheim
1789 [rom] Geschichte von Miß Lony
1791 [rom] Rosalie und Cleberg auf dem Lande
1798 [rom] Erscheinungen am See Oneida
1801 [rom] Fanny und Julia, oder die Freundinnen
1804 [rom] Liebe-Hütten
Ereignisse
1750 Verlobung mit ihrem Cousin, Christoph Martin Wieland, die aber wieder gelöst wurde.
1753 Heirat mit Georg Michael Frank von La Roche.